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WALTER HABDANK

Kurzbiographie

1930

geboren am 5.2. in Schweinfurt

als Sohn des Rummelsberger Diakons Hans Habdank und der Taubstummenlehrerin

Anna Habdank, geb.Strobel. Die Eltern leiten ein evangelisches

Heim für schwer erziehbare Kinder, das 1940 von der Gestapo geschlossen wird.


1940

Übersiedlung nach München.


40er Jahre

Von 1940 - 49 Besuch des Theresiengymnasiums.

Die Familie wird 1945 ausgebombt, Walter nach Würzburg umgesiedelt,

wo er erneut ausgebombt und zudem verschüttet wird.


1949 - 52

Ausbildung zum Maler und Grafiker

an der Münchner Akademie der Bildenden Künste bei Prof. Walter Teutsch.

Hier kann er die traumatischen Erfahrungen der Diktatur und des Krieges erstmals in einer Reihe bedeutsamer Lithographien und Holzschnitte, die Malern des Expressionismus wie Beckmann und Kirchner nahe stehen,

aber auch an Matisse erinnern, gestalten und befreiend verarbeiten.


50er Jahre

Fortschreitende formale Konzentration und Vereinfachung festigen seinen typischen Holzschnitt-Stil,

der kompromisslosan der Gegenständlichkeit festhält.

Erste öffentliche Anerkennung in mehreren lokalen und internationalen Ausstellungen.


60er Jahre

Inhaltlich wendet sich Habdank zunehmend dem Ausgeliefertsein des Einzelnen in der conditio humana

im Sinn eines christlichen Humanismus (»biblischer Expressionismus«) zu.

Eigener Antrieb und die Freundschaft mit Pfarrer Georg Rückert führen ihn zu aktivem Engagement beim Aufbau des Collegium Augustinum, in dessen 21 Wohnstiften und weiteren Sozialeinrichtungen er für die ästhetische Gestaltung in Form, Farbe und einer eigenen Schrift, aber auch für die Verbildlichung der Idee des Unternehmens massgeblich Verantwortung übernimmt.

1962 Heirat mit Friedgard Habdank, geb. Hofmann.

1963, 65 und 72 Geburt der drei Söhne Johannes, Rabe und Wowo.


70-90er Jahre

Weite Verbreitung der Werke Habdanks – besonders seiner Holzschnitte – in ganz Deutschland.

Hier und in umliegenden Ländern kommt es zu mehr als 160 Ausstellungen.

Die Bilder seiner christlichen Anthropologie werden nicht nur zum Markenzeichen des Künstlers und des Augustinum, sie werden auch zu »Logos« auf Kirchentagen.

Für die Häuser des Augustinum stattet er Eingangshallen, Theater-Foyers und Hauskapellen aus (Mosaike, Malereien, Reliefs, Glasfenster, Altarkompositionen), die diesen Gebäuden eine eigene Prägung verleihen.

Daneben Portraits, Gestaltungen von Kirchen, öffentlichen Einrichtungen und Plätzen und Denkmälern. Aquarelle –

Blumen, Tiere, Landschaften –, beeinflusst von Reisen in den Süden (Tessin, Engadin, Provence, Teneriffa), bilden eine

heitere Ergänzung seines Hauptwerks.

Seit 1979 arbeitet Habdank in seinem Atelier in Berg am Starnberger See.

1995 erscheint die »Habdank-Bibel« im Pattloch Verlag im Rahmen einer Bibelreihe namhafter Illustratoren

(Chagall, Hundertwasser, Dali).

Letzte Arbeiten beschäftigen sich mit der Schöpfungsgeschichte (z.B. Glasfenster in Tutzing),

den »Werken der Barmherzigkeit« und der Apokalypse (unvollendet).


2001

Nach kurzer, schwerer Krankheit stirbt Walter Habdank in seinem Atelier in Berg.



Text: Helmut Bieber · Foto: Paul Sessner

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